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Seltene Erden: China muss Chaos in der Industrie beseitigen

Illegaler Abbau, Schwarzmärkte, Schmuggel – Chinas seltene Erden (SE) fördernde Industrie versinkt im Chaos. Laut einem hohen Offiziellen habe dieses Chaos für den Einbruch der Preise und weitere, massive Probleme gesorgt. Die Regierung muss eingreifen.

Jia Yinsong, ein hoher Funktionär des Ministeriums für Industrie und Informationstechnologie (MIIT), sagte beim sechsten Forum der chinesischen SE-Industrie (CREI) in Baotou, dass der illegale Abbau und Verkauf seltener Erden fast schon die Ausmaße einer „illegalen Industriekette“ erreicht habe.

China verfügt über nur 23 Prozent der weltweiten Reserven an seltenen Erden, bedient derzeit aber gut 90 Prozent der globalen Nachfrage. Der Abbau seltener Erden gilt als extrem umweltschädlich.

Trotz der hohen Nachfrage sind die Marktpreise für Cerium, Lanthanum und Ytterbium – die für 70 Prozent der weltweit produzierten SE stehen – in der zweiten Hälfte des letzten Jahres um 40 Prozent gefallen. Das Exportvolumen chinesischer seltener Erden stieg 2013 um 38,3 Prozent, doch im gleichen Zeitraum fiel der Wert dieser Exporte um 36,7 Prozent – ein massives Problem für die chinesische SE-Industrie.

Bei dem CREI-Forum in Baotou trafen sich Regierungsfunktionäre und Produzenten, um über die Trends im SE-Markt zu sprechen. Vor allem der Preisrückgang war dabei ein Thema – die durchschnittlichen Preise für seltene Erden sind inzwischen wieder auf dem Niveau von 2010 angelangt.

Die chinesische Regierung hat am Donnerstag ihr Bedauern über die Entscheidung der WTO ausgedrückt, laut der Chinas Exportquoten und Zölle auf seltene Erden, Wolfram und Molybdän gegen die WTO-Regeln verstoßen.

Die EU, Japan und die USA hatten den Fall vor die WTO gebracht und behauptet, dass China die Ausfuhr seiner seltenen Erde beschränke und so den Zugang anderer Länder zu den Mineralien einschränke. Gan Yong, Vizedirektor der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften und Vorsitzender der chinesischen Gesellschaft für seltene Erden, sagte, dass es ohne die Managementmechanismen für die chinesische Regierung sehr schwer wäre, die SE-Industrie zu kontrollieren. Kleine, illegale Minen sowie die extreme Konkurrenz hätten den SE-Sektor in den letzten Jahren zunehmend in die Bredouille gebracht.

Jia Yinsong vom SE-Büro des MIIT stellte fest, dass die hohen Gewinne illegaler Minen zu einem Zusammenstoß zwischen den Lokalregierungen und den jeweiligen Produzenten geführt hätten. Allein in Ganzhou in der Provinz Jiangxi – die besonders reich an leichten seltenen Erden ist – seien beispielsweise im letzten Jahr Ermittlungen gegen 40 Offizielle gestartet worden, die verdächtigt werden, in die illegale Produktion und den Verkauf von SE verwickelt zu sein.

Während einer dreimonatigen Kampagne seien ab August 2013 insgesamt 126 SE-Firmen dazu aufgefordert worden, ihre Produktion einzustellen. Weiteren 161 Unternehmen wurde die Produktionslizenz entzogen. Die Inspektoren beschlagnahmten während der Kampagne zudem 19.000 Tonnen illegal abgebauter SE.

Zusätzlich zur Bekämpfung der „illegalen SE-Industriekette“ haben die Aufsichtsbehörden gefördert, sechs große Seltenen Erden Unternehmen zu gründen. Die Regierung will so eine Konsolidierung des Sektors durchsetzen.

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Quelle: german.china.org.cn

 

 

 

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