US-Importzölle auf chinesische Solaranlagen „unangemessen“
21.05.2012 – China lehnte am Freitag eine US-Antidumpling-Entscheidung gegen chinesische Solarstrom-Anlagen als „unfair“ und „unangemessen“ ab. Chinesische Hersteller sagten, höhere Einfuhrzölle könnten die Förderung sauberer Energien verlangsamen.
Shen Danyang, der Sprecher des Handelsministeriums verurteilte die Maßnahmen der USA als Handelsprotektionismus. „Durch die absichtlich provozierten Reibungen beim Handel im sauberen Energiesektor geben die Vereinigten Staaten der Welt ein negatives Signal in Sachen Protektionismus“, sagte Shen in einer Erklärung.
Die beiden Regierungen haben sich verpflichtet, bei der Entwicklung von erneuerbaren Energien zu kooperieren, werfen sich aber gegenseitig vor, Freihandelszusagen zu verletzen und ihre eigenen Hersteller zu bevorzugen.
Die Vorabentscheidung des US-Handelsministeriums vom Donnerstag besagte, chinesische Produzenten verkaufen ihre Solarzellen und Panels unterhalb des fairen Marktpreises und schadeten damit amerikanischen Produzenten. Wird das Urteil bestätigt, könnten durchschnittlich Einfuhrzölle von 31 Prozent auf chinesische Solar-Panels verhängt werden.
Ebenfalls am Freitag verkündete der Chinesische Verband für Erneuerbare Energien, China verlangte das US-Handelsministerium, „den Sachverhalt nochmals zu überprüfen und die richtige Entscheidung zu treffen“, ohne Einfluss durch die US-Wahlen.
Chinesische Exporteure wie Suntech Power Holdings und Trina Solar wurden mit Zöllen von etwa 31 Prozent bestraft. Andere chinesische Solarunternehmen sind mit Einfuhrzöllen von 31 bis zu 250 Prozent konfrontiert, obwohl Zollstufen vor der endgültigen Entscheidung des US-Handelsministeriums im Oktober geändert werden könnten.
Nach Angaben des US-Handelsministeriums wurden die Einfuhren von Solarzellen aus China im Jahr 2011 mit schätzungsweise 3,1 Milliarden US-Dollar bewertet.
„Chinesische Unternehmen werden angesichts der hohen Importsteuern ihren Preisvorteil gegenüber US-Unternehmen verlieren“, sagte Gao Hongling, stellvertretender Generalsekretär der Chinesische Industrieallianz Photovoltaik.
Die Entscheidung der USA, Einfuhrzölle auf chinesische Solarzellen zu erheben, wird ihren Preis auf 1,11 US-Dollar pro Watt erhöhen, nach Berechnungen von Bloomberg New Energy Finance. Dieser Preis liegt um 17 Prozent höher als der aktuelle Spotpreis für nicht-chinesische Paneele, sagt die Studie.
Es bestehen auch Sorgen, ob Europa den USA folgen wird, sagte Gao. Die Europäische Union erwägt, ob sie eine Antidumping- und Antisubventionsuntersuchung betreffend die Einfuhren von chinesischen Photovoltaik-Solarmodule startet.
„Wenn Europa sich für eine Untersuchung entscheidet, werden chinesische Unternehmen sehr darunter leiden“, sagte Gao.
China exportiert mehr als 90 Prozent seines Photovoltaik-Solarzellen auf die amerikanischen und europäischen Märkte.
(China Daily)