Seltene Erden Produktion in Kanada läuft 2020 an

Seltene Erden Elemente (engl. Rare Earth Elements, REEs) sind eine Gruppe von 17 Elementen, die im Periodensystem der Elemente als Lanthanoid-Reihen bezeichnet werden. Scandium und Yttrium sind zwar keine echten REEs, werden jedoch ebenfalls in diese Kategorisierung einbezogen, da sie ähnliche Eigenschaften wie die Lanthanoide aufweisen und sich immer in denselben Erzkörpern befinden. REEs sind Schlüsselkomponenten in vielen elektronischen Geräten, die wir in unserem täglichen Leben sowie in einer Vielzahl von industriellen Anwendungen verwenden.

Wichtige Fakten zu Seltenen Erden

•  Kanada beherbergt einige der fortschrittlichsten REEs-Explorationsprojekte der Welt.
  
• China ist der weltgrößte Produzent von REEs, mit einem Anteil von fast 90% an der weltweiten Jahresproduktion von schätzungsweise 135.000 Tonnen.

Dieses Balkendiagramm zeigt die wichtigsten industriellen Verwendungen von REEs ab 2017. Die größte Verwendung fanden Permanentmagnete (24%), gefolgt von Kraftstoff-Crack-Katalysatoren (21%), Glaspolierpulvern (14%), Metallurgie und Legierungen ( 11%), andere Katalysatoren (9%), Batterielegierungen (7%), Leuchtstoffe (6%), Keramiken (4%) und andere Produkte (4%).

Verwendung der Seltenen Erden

Seltene Erden (Rare Earth Elements, REEs) werden in einer Vielzahl industrieller Anwendungen eingesetzt, darunter Elektronik, saubere Energie, Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie und Verteidigung. Die weltweite Nachfrage nach REEs wurde 2017 auf rund 136.000 Tonnen geschätzt.

Die Herstellung von Permanentmagneten ist mit 24% des Gesamtverbrauchs die größte und wichtigste Endanwendung für REEs.

Permanentmagnete sind ein wesentlicher Bestandteil der modernen Elektronik, die in Mobiltelefonen, Fernsehgeräten, Computern, Automobilen, Windkraftanlagen, Düsenflugzeugen und vielen anderen Produkten verwendet wird. REEs werden aufgrund ihrer lumineszierenden und katalytischen Eigenschaften auch häufig in Hochtechnologie- und „grünen“ Produkten eingesetzt.

Produktion der Seltenen Erden

Kanada ist zwar kein aktueller Produzent von REEs, verfügt jedoch über einige der fortschrittlichsten Explorationsprojekte der Welt. Kanada beherbergt 20 der 63 fortgeschrittenen REEs-Projekte, die von Technology Metals Research, einem Unternehmen, das sich auf Märkte und die Analyse kritischer und strategischer Materialien wie REEs konzentriert, verfolgt werden.

REEs werden entweder als „leicht“ oder „schwer“ eingestuft:

Leichte REEs (Lanthan, Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Europium, Gadolinium und Scandium) werden weltweit im Überfluss produziert und sind im Überangebot.

Schwere REEs (Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium, Lutetium und Yttrium) werden hauptsächlich in China hergestellt und sind nur begrenzt verfügbar. Die weltweiten Bemühungen, neue Ressourcen zu erschliessen, werden global fortgesetzt.

Viele der fortschrittlichsten kanadischen REEs-Explorationsprojekte enthalten hohe Konzentrationen der weltweit geschätzten schweren REEs, die in hochtechnologischen und sauberen Energieanwendungen eingesetzt werden.

* Während Kanadas REEs-Ressourcen weiterhin bestehen, sind einige der Unternehmen, die diese Ressourcen entwickeln, möglicherweise nicht mehr liquide oder haben Explorationsbemühungen auf andere Mineralvorkommen konzentriert.

In den letzten Jahren hat die stetige, zuverlässige und sichere Versorgung mit kritischen Metallen für große Industrieländer, die ihre industrielle Basis aufrechterhalten und fortschrittliche Technologien wie saubere Energie entwickeln möchten, zunehmend an Bedeutung gewonnen. Vor diesem Hintergrund hat Kanada mit seinen bedeutenden kritischen Metallreserven die Möglichkeit, einen Teil der weltweiten Nachfrage nach kritischen Metallen zu decken. Um jedoch von vielversprechenden Mineralvorkommen zu marktfähigen Produkten überzugehen, sind Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in Fachwissen erforderlich, um die komplexen technologischen Herausforderungen bei der Herstellung, Trennung und Verarbeitung kritischer Metalle zu bewältigen und den globalen Markt für diese wichtigen Rohstoffe besser zu verstehen .

Chromitvorkommen im Ring of Fire von Ontario haben ein Produktionspotential, das Kanada zu einem bedeutenden globalen Produzenten, Verarbeiter und Lieferanten von Produkten machen könnte, die das kritische Metall Chrom enthalten.

Seltenerdelemente sind wichtige Mineralien, die für Kanada die Chance bieten, in einen aufstrebenden und global strategischen Markt einzusteigen. Da sie für die Herstellung aller hochtechnologischen, sauberen Energie-, Luft- und Raumfahrt-, Automobil-, Verteidigungs- und vieler anderer Industrieprodukte benötigt werden. Während seltene Erden geologisch reichlich vorhanden sind, sind sie in nur wenigen Mineralvorkommen wirtschaftlich gewinnbar.

Forschung und Entwicklung schließen wichtige Wissenslücken, um die nachhaltige Entwicklung von REE- und Chromitressourcen in Kanada zu unterstützen, indem sie innovative Verfahren entwickeln und einsetzen, die die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit verbessern und gleichzeitig potenzielle Umweltprobleme lösen. Die Forschung und Entwicklung wird mit strategischen Markt- und Wirtschaftsanalysen verknüpft, um Kanada als wichtigen Marktteilnehmer für diese beiden Branchen zu unterstützen.

Internationaler Kontext

China ist der weltweit größte Produzent von REEs, auf den fast 90% der weltweiten Jahresproduktion entfallen, die auf 135.000 Tonnen geschätzt wird. Die restlichen 10% teilen sich vier andere Länder: Australien, Myanmar, Russland und Malaysia. China bleibt praktisch der einzige Produzent der geschätzten schweren REEs.

Die Vereinigten Staaten waren bis zur Entstehung Chinas Mitte der neunziger Jahre der weltweit größte Lieferant von REEs. China war praktisch der einzige REE-Zulieferer der Welt bis 2012, als der inzwischen bankrotte US-amerikanische Hersteller Molycorp Inc. und das australische Unternehmen Lynas Corporation Ltd. mit der kommerziellen Produktion begannen.

Dieses 30-Jahres-Liniendiagramm zeigt die REEs-Produktion in China im Vergleich zum Rest der Welt. Im Jahr 1987 wurde Chinas Produktion auf 5.000 Tonnen geschätzt, während der Rest der Welt eine geschätzte Produktion von 35.000 Tonnen hatte. Bis 2005 soll die chinesische Produktion 135.000 Tonnen erreicht haben, während der Rest der Welt 3.000 Tonnen produzierte. China produzierte 2017 schätzungsweise 117.000 Tonnen, während der Rest der Welt schätzungsweise 18.000 Tonnen produzierte.

Institut für seltene Erden und Metalle
Arndt Uhlendorff- August 2019

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