6.02.2014 Institut für Seltene Erden und Metalle – Japans Premierminister Shinzo Abe hat die aktuelle Situation zwischen China und Japan diese Woche mit der Englisch Deutschen Beziehung vor dem ersten Weltkrieg verglichen. Er führte fort: „…die zwei Europäischen Länder waren enge Handelspartner, so wie China und Japan heute. Globalisierungs- und Demokratiefreunde haben lange Zeit gepredigt, dass ein Ausbau des Grenzüberschreitenden Handels und Investments in den Partnerländern die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Krieges reduziert.“
Seine Worte haben sicherlich einen gewissen Wahrheitsgehalt, doch beunruhigend ist das offen eine Wahrscheinlichkeit eines kommenden Krieges zwischen der zweit und der dritt größten Volkswirtschaft der Welt ausgesprochen wird und von niemanden diskutiert wird. Vielmehr wurde diese Äußerung sowohl von Japan als auch von China stillschweigend hingenommen.
Wenn diese Politische Richtung weiter beigehalten wird, ist ein Hinzukommen der USA als Verbündeter Japans nur eine Frage der Zeit. Es würde eine Nation nach der anderen in diesen Konflikt einbezogen werden.
Was hat das alles mit Seltenen Erden zu tun?
Sehr viel. Die westliche Welt würde sehr schnell die Abhängigkeit von China und seinen Rohstofflieferungen zu spüren bekommen. Nicht nur Seltene Erden, auch viele weiter Metalle wie Germanium, Gallium, Graphite etc. würden erst extrem im Preis steigen und sehr bald gar nicht mehr verfügbar sein.
Sollte China diese Lieferkette tatsächlich unterbrechen, wäre die komplette westliche Industrie, speziell die High-Tech Industrie in ernsthaften Schwierigkeiten. In vielen Bereichen müssten Technologische Rückentwicklungen in Kauf genommen werden durch den Einsatz von Ersatzstoffen, die vor dem Einsatz von Seltenen Erden verwendet wurden.
Die aktuellen Chinesisch Japanischen Spannungen sollten für den Westen ein weiterer Weckruf sein, eine eigenständige Lieferkette für Seltene Erden und Strategische Metalle ins Leben zu rufen. Regierungen sollten die Problematik ernster nehmen um die Entwicklung einer eigenständigen Lieferkette voran zu treiben. Die Produktion von Seltenen Erden ist extrem teuer und technologisch sehr aufwendig. Viele Seltene Erden Minen haben nicht genug Kapitalreserven um mit der notwendigen Geschwindigkeit zu arbeiten. Eine Ahnung von dem was uns ereilen könnte haben wir in den Jahren 2010 und 2011 erlebt, als China mit der Möglichkeit einer Exportquotenreduzierung an die Öffentlichkeit trat. Preise fast aller Seltenen Erden sind in einem Zeitraum von sechs Monaten zwischen 300% und 3000% gestiegen.
Dennoch ist ein wenig Hoffnung vorhanden. Es sind in der westlichen Welt eine beachtliche Anzahl von Minenbetrieben entstanden, die diese begehrten Elemente fördern. Die Explorationszeit einer durchschnittlichen Seltenen Erd Mine beträgt sieben bis neun Jahre bevor mit der Produktion begonnen werden kann. Zu über 85% verlassen sich diese Minen auf einen Kapitalzufluss durch die Aktienbörsen dieser Welt. Doch leider sind diese sehr launisch und bei einem drohenden Kriegsszenario eher restriktiv.
Es bleibt zu hoffen, dass im fernen Osten alle Beteiligten einen kühlen Kopf bewahren damit Drohungen von der täglichen politischen Agenda verschwinden.
Institut für Seltene Erden und Metalle Düsseldorf – www.institut-seltene-erden.org