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Seltene Erden: China will die Steuerschraube bedienen

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Die WTO-Entscheidung gegen China hinsichtlich der Seltenen Erden hat Nachwirkungen. Vor zwei Jahren hatten sich die Europäische Union, die USA und Japan darüber beschwert, dass China Exportquoten auf Seltene Erden und einige weitere Rohstoffe eingeführt hat. Damit sei der Zugang anderer Länder zu den Rohstoffen erschwert worden und China habe so Wettbewerbsvorteile erlangt. Die WTO hat den Klagenden Recht gegeben, China wird seine Exportzölle vermutlich aufheben.

WTO dürfte an Steuern nichts auszusetzen haben

Das so verlorene Geld könnte auf andere Art aber wieder in die Kasse des Staates gespült werden. Chinesische Medien berichten, dass auf die Seltenen Erden eine neue Steuer erhoben werden soll. Diese soll von den Produzenten der Rohstoffe bezahlt werden. Das würde die Preise insgesamt steigen lassen, sowohl inländische als auch ausländische Kunden würden davon betroffen sein. Die WTO dürfte sich daran nicht stören. Die Steuer würde sich zudem nicht nach dem Gewicht sondern nach dem Wert der Rohstoffe richten. Zugleich sollen auch die Umweltkosten stärker berücksichtigt werden. Es wird gleichzeitig überlegt, Umweltzertifikate auszustellen. Nur wer im Besitz eines solchen Zertifikates ist, darf Exportgeschäfte betreiben. So will China den Raubbau an der Umwelt begrenzen.

Nach Angaben von ungenannten Quellen beschäftigen sich derzeit verschiedene Ministerien in Peking mit der Angelegenheit. Es wird vermutet, dass die Steuer im zweiten Halbjahr 2014 in Kraft treten könnte oder zumindest dann verkündet wird. Eine offizielle Bestätigung steht jedoch bisher aus. Den Zeitungsberichten ist jedoch auch nicht widersprochen worden.

Umsatz und Gewinn auf Talfahrt

Zuletzt sind die Preise für Seltene Erden deutlich gesunken. Das sieht man auch an den Jahreszahlen verschiedener Förderer. In der Inneren Mongolei, in der viele Produzenten der Seltenen Erden ihren Sitz haben, wurden 2013 mit diesen Rohstoffen Umsätze von 290 Millionen Dollar erwirtschaftet, das war ein Minus von 25 Prozent im Vergleich zu 2012. Der Gewinn hat sich um 5 Prozent auf rund 30 Millionen Dollar reduziert.

Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei Inner Mongolia Baotou Steel Rare-Earth Hi-Tech (ISIN: CNE000000T18), dem größten Produzenten von Seltenen Erden im Lande. Dessen Umsatz ist im ersten Quartal 2014 um fast 53 Prozent auf 175 Millionen Dollar eingebrochen. Der Gewinn hat sich um fast 72 Prozent auf 11,2 Millionen Dollar verringert.

Die Behörden hoffen, dass die Förderer die Steuer an die Konsumenten weitergeben. Dies würde steigende Preise bedeuten. Möglicherweise könnten die Preise gleichzeitig noch weiter erhöht werden, was den Förderern nach den jüngsten Rückschlägen helfen könnte.

Schmuggel wird lukrativer

Hohe Preise würden jedoch auch den Schmuggel wieder attraktiver machen. Damit hat China immer wieder zu kämpfen. Es wird vermutet, dass ein Großteil der Seltenen Erden das Land nicht auf legalem Wege verlässt, sondern in dunkle Kanäle versackt. Neue Steuern würden diesen illegalen Geschäftszweig weiter stärken. Ob so die Nachfrage wirklich besser geregelt werden kann, muss angezweifelt werden.

Quelle: http://www.miningscout.de/blog/2014/05/22/seltene-erden-china-will-die-steuerschraube-bedienen/
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