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Rio Tinto cancelt Pläne für malaysisches Aluminium-Werk

Rio Tinto cancelt Pläne für malaysisches Aluminium-Werk

25.04.2012 London/Melbourne – Dass der australisch-britische Minen-Gigant Rio Tinto sich nicht vollständig aus der Aluminium-Sparte zurückziehen möchte, ist spätestens klar geworden, als bekannt wurde, dass der Konzern ein entsprechendes Werk in Paraguay bauen will. Allerdings scheint Rio Tinto den Bereich umstrukturieren und neu aufstellen zu wollen. Von diesen Plänen ist unter anderem auch Malaysia betroffen.

Denn wie unlängst bekannt wurde, kündigte die Aluminium-Tochter Rio Tinto Alcan eine Absichtserklärung zum Bau einer Aluminium-Schmelzhütte im malaysischen Bundesstaat Sarawek. Für die Errichtung des Werks waren zwei Milliarden Dollar vorgesehen, von denen die Rio-Tinto-Tocher eine Milliarde Dollar hätte aufbringen müssen. Die anderen 50 Prozent wären vom Joint-Venture-Partner Cahya Mata Sarawek Berhard beigesteuert worden.

Ungenügende Stromversorgung als Hauptgrund

Auf fehlende finanzielle Mittel ist die Entscheidung sicherlich nicht zurückzuführen. Vielmehr ist es den beiden beteiligen Unternehmen nicht gelungen, ein akzeptables Abkommen über die Versorgung mit Energie in die Wege zu leiten. Bekanntlich gehört die Herstellung des Leichtmetalls zu den energieintensivsten Branchen überhaupt. Und diesbezüglich hat Paraguay, das gewaltige Strommengen durch Wasserkraftwerke erzeugt, den alles entscheidenden Wettbewerbsvorteil gehabt.

Darüber hinaus dürften aber auch die Lohnkosten zu der Entscheidung beigetragen haben. In Paraguay, das derzeit noch vornehmlich ein Agrarland ist, liegt der Mindestlohn bei 150 Euro im Monat. Im Durchschnitt verdienen die Beschäftigten in dem südamerikanischen Land nicht einmal 250 Dollar pro Monat. Damit kann Malaysia nicht mithalten, da das Land auf seinem Weg zur Industrienation bereits erheblich weiter ist als Paraguay.

Rio Tinto wird auch künftig im Aluminium-Sektor präsent blieben. Allerdings dürfte der Umstrukturierungsprozess weitergehen, da man wegen der vergleichsweise niedrigen Weltmarktpreise extrem auf die Kosten achten muss. Geht der Konzern diesen Weg konsequent weiter, könnte der Bereich in absehbarer Zeit wieder ordentliche schwarze Zahlen schreiben.
(www.emfis.com)

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