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Lynas macht den US-chinesischen Handelskrieg für Unsicherheiten im Seltene Erden Markt verantwortlich

Lynas macht den US-chinesischen Handelskrieg für Unsicherheiten im Seltene Erden Markt verantwortlich

Lynas – The LAMP, Kuantan, Malaysia. Mit freundlichen Genehmigung von Lynas Corp.

30.07.2019 – Die australische Lynas Corp (ASX: LYC) meldete am Montag einen Rückgang des Umsatzes und der Produktion von Seltenen Erden aufgrund der anhaltenden Handelsspannungen zwischen China und den Vereinigten Staaten.

Lynas, das weltweit größte Bergbauunternehmen für Seltene Erden außerhalb Chinas, gab bekannt, dass angesichts der volatilen Marktbedingungen weiterhin die Produktion von Neodym und Praseodym (NdPr) für seine „strategischen Kunden“ aufrecherhalten werde und diese auch bedient werden.

Letzten Monat verkündete Lynas noch das Teile der Produktion gelagert würden um Reserven zu haben, wenn Peking den Export seltener Erden tatsächlich als Waffe im Handelkrieg gegen die USA einsetzen würde. Auch die USA importieren immer noch mehr als 80 % der seltenen Erden und anderer strategischer Metalle aus China.

Lynas erklärt, das China seine dominate Position im seltene Erden Markt ausnutzt und diese auch als Waffe einsetzt. Die seltenen Erden Lieferungen von China an Japan sind immer noch sehr unregelmäßig nach einem Seeverkehrstreit im Jahr 2010. Seid diesem Streit hat Japan viele Anstrengungen in die eigene Herstellung von seltenen Erden investiert. Heute bezieht Japan über 50% seines nationalen Bedarfs aus eigenen Produktionen. Dieses Beispiel zeigt, dass die Dominanz Chinas im seltenen Erden Markt gebrochen werden kann. Doch für die nächsten 20 Jahre wird China definitiv der Platzhirsch bleiben.

Lynas bestätigte Medienberichte anfang des Monats die von einer Allianz berichteten. So soll zwischen Australien, USA und Japan ein Abkommen getroffen worden sein, das seltene Elemente aus der Lynas Produktion der LAMP in Malaysia direkt an diese Staaten gehen sollen. Das Abkommen soll beiden Industrienationen helfen sich noch weiter von der Dominanz Chinas zu lösen.

Wie wir diesen Monat berichteten (/lynas-und-blue-line-corp-unterzeichnen-absichtserklaerung/) wird Lynas in sehr naher Zukunft mit dem Bau einer Seperationsanlage für schwere seltene Erden in Texas beginnen. Das Werk soll voraussichtlich 2021 den Betrieb aufnehmen.

Lynas unterzeichnete erst vor kurzem einen überarbeiteten Darlehnsvertrag mit seinen Japanischen Investoren. In diesem Vertrag wurden die vorrangigen Rechte an der Produktion bis 2038 verlängert. Dieser Vertrag stellt Lynas genügend Kapital langfristig zur Verfügung um in Zukunft das operative Geschäft selbst finanzieren zu können.

Diese zwei Abkommen sind beide in jüngster Zeit geschlossen worden und zeigen die Zusammenarbeit im asiatisch pazifischen Raum. Scheinbar bereiten sich alle Parteien auf einen Handels- Rohstoffkrieg vor.

Kopfschmerzen bereitet Lynas die ausstehenden Lizenzverlängerungen mit der Malysischen Regierung. Aus der Verarbeitung der seltenen Erden in Kuantan, Malaysia im LAMP Werk ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Zwischenfällen mit leicht radioaktiven Abfällen gekommen. Das Zusammenspiel der Behörden und Lynas ist alles andere als hamonisch. So teilte beispielsweise die Malaysische Atom Energy Behörde Lynas mit, dass bis anfang September 450.000 Tonnen Abfälle entfernt werden müssen, da sonst die Lizenz nicht erneuert bzw verlängert würde.

 

Lynas macht den US-chinesischen Handelskrieg für Unsicherheiten im Seltene Erden Markt verantwortlich

Lynas Mt. Weld, Australien

Ein halbes Jahr später wurde eine Einigung gefunden. Lynas baut ein eigenes Werk zur Abfallentsorgung in Malaysia. Somit ist die ansässige Regierung glücklich, Lynas kann weiter produzieren und finanziert wird das ganze von USA und Japan. Ein Schelm sei der, der böses dabei denkt.

 

Lynas macht den US-chinesischen Handelskrieg für Unsicherheiten im Seltene Erden Markt verantwortlich

Lynas Mt Weld REE pit

Aus diesem Vorspiel hat Lynas sich bereits im Mai diesen Jahres dazu entschieden eine Aufbereitungsanlage der ersten Stufe in Mt. Weld, nahe der Produktionsanlage zu errrichten. Es werden anschliessend nur noch die „halbfertigen“ Produkte von Australien nach Malaysia transportiert um ihnen in LAMP die finale Verarbeitung zu gönnen. Lynas erhofft sich durch diese Entlastung in Malaysia eine entsprechende Entspannung.

Lynas verzeichnete in den drei Monaten bis zum 30. Juni einen Umsatzrückgang von 4,6% auf 87,5 Mio. AUD (60,5 Mio. USD) und lag damit unter dem Vorjahreswert von 91,7 Mio. AUD.

Quelle und Bildmaterial: Lynas Corp
Text: Institut für seltene Erden und Metalle

 

 

 

 

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