Der tschechische Energiekonzern CEZ erwägt einen Einstieg in den Lithiumabbau im Erzgebirge. Das Unternehmen vergab einen Zwei-Millionen-Euro-Kredit an die Firma European Metals Holdings (EMH), den Inhaber der Förderrechte auf tschechischer Seite des Mittelgebirges. Bis zum Jahresende habe CEZ die Option, den Kredit in Aktienanteile an EMH umzuwandeln, teilte der tschechische Industrieminister Karel Havlicek der Agentur CTK zufolge am Dienstag mit. CEZ ist zu 70 Prozent im Staatsbesitz.
Um den Ort Cinovec (Zinnwald) könnte sich nach Einschätzung von Experten eine der größten Lithium-Lagerstätten in Europa befinden. Zwei Drittel der Vorkommen werden auf tschechischer, ein Drittel auf deutscher Seite vermutet. Weitere Untersuchungen müssten nun zeigen, ob die Förderung technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll sei, erklärte CEZ-Vorstandschef Daniel Benes.
„Es ist in unserem Interesse, dass Gewinne aus dem Lithiumabbau so weit wie möglich in Tschechien verbleiben“, sagte Industrieminister Havlicek. Er versprach „maximale Sorge um die Umwelt“ und Rücksicht auf die Anwohner. Lithium ist ein wichtiger Rohstoff für die Produktion von aufladbaren Batterien für Elektroautos, Smartphones und Notebooks. Laut einer Studie der Deutschen Rohstoffagentur DERA vom Januar 2018 dürfte sich die globale Nachfrage an Lithium bis zum Jahr 2025 mindestens verdoppeln.
Quelle: DPA