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Deutschland bekommt Lizenz zur Rohstoffsuche im Meer

Deutschland darf künftig im Indischen Ozean nach wertvollen Rohstoffen suchen. Die Genehmigung sei am 21. Juli von der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) in Jamaika genehmigt worden, berichtet der „Spiegel“ vorab aus seiner neuen Ausgabe. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover will südöstlich von Madagaskar ein 10.000 Quadratkilometer großes Gebiet in einer Tiefe von 3000 Metern erforschen.

„Dort unten haben einige Felder einen Kupfergehalt von 24 Prozent, das sind damit die höchsten Metallanreicherungen, die bisher vom Meeresboden bekannt sind“, zitierte das Magazin den verantwortlichen BGR-Experten Ulrich Schwarz-Schampera. Die Vorbereitungen für die Expedition liefen bereits. „Wir konstruieren derzeit einen mit Sensoren bestückten Schnüffelschlitten, der hinter unserem Erkundungsschiff hergezogen wird“, sagte Schwarz-Schampera.

Lizenz gilt für 15 Jahre

Die Lizenz zur Erkundung hatte Deutschland Ende vergangenen Jahres beantragt. Damaligen Angaben zufolge kostete sie 500.000 Dollar (etwa 372.000 Euro) und sichert der Bundesrepublik für mindestens 15 Jahre den exklusiven Zugang zu den Tiefseeschätzen in dem Gebiet. Die BGR kümmert sich im Auftrag des Bundesenergieministeriums um die maritime Rohstofferkundung.

Weltweit gibt es bisher noch keinen Tiefseebergbau. Eine Handvoll Staaten und private Unternehmen bereiten sich allerdings darauf vor. Deutschland hält schon Erkundungslizenzen für den Pazifik. Ziel sei es, einen politisch sicheren Zugang zu bestimmten Rohstoffen zu bekommen, sagte der Fachbereichsleiter für Marine Rohstofferkundung bei der BGR, Christian Reichert, im vergangenen Jahr. Zudem gehe es darum, der deutschen Technik und Entwicklung Impulse zu geben.

Schatzkammer Grönland

Zuvor hatte die BGR bereits Grönland als Schatzkammer für Rohstoffe ausgemacht. Dort gibt es demnach besonders viele der begehrten Seltenen Erden, die auch als High-Tech-Metalle bekannt sind. Zwar sind sie nicht so selten, wie der Name es vermuten lässt, aber die Förderung ist aufwändig, teuer und häufig nicht umweltfreundlich. Deshalb wurden die Seltenen Erden bisher meist in China gefördert, was dem Land ein Quasi-Monopol bescherte.

Grönland hatte im Oktober 2013 den Abbau von Uran erstmals wieder erlaubt, der zuvor jahrzehntelang per Gesetz verboten war. Seltene Erden sind häufig mit Uran vermischt, was ein Argument für die Aufhebung des Verbots war.

Quelle: http://www.t-online.de/wirtschaft/boerse/rohstoffe/id_67184964/deutschland-bekommt-lizenz-zur-rohstoffsuche-im-indischen-ozean.html

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