Das Institut für Seltene Erden und Metalle besichtigt Lynas neues Werk LAMP für die Trennung Seltener Erden in Malaysia
04.06.2012 Malaysia, Düsseldorf – Auf Einladung der Akademie für Wissenschaften in Malaysia besuchte Herr Alastair Neil, Mitglied des Institut für Seltene Erden ( www.institut-seltene-erden.org )in Deutschland das Lynas Werk in Kuantan und traf dabei auf Herr Christoph Wilhelm vom Karlsruher Institut für Technologie, Prof. Yan ein Spezialist der Seltenen Erden Trennung von der Universität Peking und Jack Lifton von Technology Metals Research USA. Vorab wurde in einer Diskussionsrunde mit dem Thema „Umweltfreundliche Möglichkeiten in der Seltenen Erden Industrie“ in einer hochkarätigen Besetzung von Spezialisten aus diesem Bereich ein offener Austausch gepflegt. Die Gespräche waren sehr ermutigend und von der Fragestellung war es offensichtlich, dass dies ein hoch emotionales Thema in Malaysia ist.
Nach einer Präsentation von Lynas und der anschließenden Besichtigung des Lamp (Lynas Advanced Materials Plant) Werks wurde deutlich, dass Lynas eine Menge Zeit, Mühe und Geld investiert hat, um die Besorgnisse aller Beteiligten zu verstehen und darauf einzugehen. Das Werk selbst, die Sicherheitseinrichtungen bezüglich der Umwelt und das Management sind laut Aussage von Herrn Neill das Beste und Modernste, was er jemals in einer Seltenen Erden Raffinerie gesehen hat. Die Abgasreiniger und – Filter besitzen redundante Sicherheitsfunktionen und laut Aussage der deutschen Spezialisten für Strahlenüberwachung ist alles auf dem Stand der Zeit. Mit den installierten Sicherheitssystemen ist Lynas fortlaufend über die Emissionen der LAMP informiert. Die einstimmige Meinung der Expertenrunde hält einen möglichen Austritt von radioaktiver Strahlung für nahezu unmöglich.
Lynas hat ein beeindruckendes Team von Speziallisten zusammengestellt, bestehend aus Chemikern und Ingenieuren, die diese hochmoderne Anlage bedienen. Da die meisten Fehler aufgrund menschlichen Versagens geschehen sind, ist dies ein entscheidender Faktor, der zeigt, dass Lynas keinerlei Kosten scheut um die Sicherheit zu gewährleisten. Insgesamt machte es den Eindruck, dass Sicherheit das oberste Gebot im Werk von Lynas sei.
Mit dem Einsatz von Ingenieuren, die Erfahrungen mit Seltenen Erden Anlagen haben, sowie dem Support von Rhodia, einem französischen Produzenten von Spezial Chemikalien, der aus dem Zusammenschluss von Rhone-Poulenc und Hoechst (1998) entstanden ist, kann erwartet werden, dass der Start dieser Anlage mit kleineren Verzögerungen anlaufen wird.
Malaysia ist auf dem richtigen Weg ein glänzendes Zentrum für Seltene Erden zu werden. Dies hat auch ein anschließender Besuch der UMP ( University Malaysia Pahang) bestätigt. Das extrem gut ausgestattete Labor der Universität, gepaart mit Programmunterstützungen der Peking Universität und des KIT in Deutschland zeigt, dass Malaysia an die Spitze der High Tech Forschung und Entwicklung im Bereich der Seltenen Erden Verarbeitung strebt. Dieser Kurs könnte bei konsequenter Einhaltung aller Sicherheits- und Qualitätsanforderungen Malaysia zu einem hochfrequentierten High Tech Land machen. Viele Unternehmen der Seltenen Erden suchen nach einer Basis außerhalb Chinas um ihre Rohprodukte in Seltene Erd Oxide umwandeln zu lassen.
Es ist zu hoffen, dass es Lynas gelingen wird das Vertrauen der Bevölkerung Malaysias zu erlangen. Es muss bedacht werden, dass es sich um eine chemische Fabrik und nicht um ein Atomkraftwerk handelt. Das Risiko einer radioaktiven Katastrophe ist nicht vergleichbar mit dem Betrieb eines Reaktors. Der eingeschlagene Weg Lynas, das Gespräch mit der Bevölkerung zu suchen, scheint der richtige Ansatz zu sein. Doch ist die allgemeine Skepsis der Bevölkerung gegenüber dem neuen High-Tech Werk immer noch sehr groß.
Alastair Neil im Namen des Instituts für Seltene Erden und Metalle bedankt sich bei der Akademie der Wissenschaften in Kuala Lumpur für die Einladung und die Gelegenheit, die unterschiedlichen Standpunkte zum Lynas Werk in Kuantan Malaysia und zum Wirtschaftsklima zu hören und zu sehen.
Das Institut für Seltene Erden und Metalle e.V.
Das Institut für seltene Erden e.V. versteht sich als ein Kontaktnetzwerk, welches Minenbetriebe, Lizensierungsstellen, Explorationsunternehmen, Investoren, Endkunden und Regierungsstellen zusammen bringt. Hintergrund dieses Ziels ist es der immer groesser werdenden Verknappung dieser Elemente durch diverse Exportbeschränkung entgegen zu wirken.
Die Weltwirtschaft ist abhängig vom Öl. Das ist spätestens in den Ölkrisen 1973 und 1979 klar geworden. Im selben Maße, wie das Bewusstsein um die Knappheit dieser Ressource wächst, steigt auch ihr Preis. Weitgehend unbemerkt sind wir allerdings längst in eine zweite Abhängigkeit geraten – von den so genannten Seltenen Erden: Diese 17 schwer zu beschaffenden Metalle werden in zahlreichen High-Tech-Bereichen benötigt, von Handys und LED-Fernsehern über die moderne Medizin bis zu Elektro- und Hybridmotoren, welche die Mobilität vom Öl lösen sollen. Seltene Erden zählen heute zu den wertvollsten Rohstoffen der Welt.
Größter Lieferant der unverzichtbaren Elemente ist mit weitem Abstand China. Und ähnlich wie die arabischen Staaten beim Öl hat die Volksrepublik damit den Markt in der Hand. In der Vergangenheit hat China die Exportquoten für Seltene Erden bereits drastisch gesenkt, eine weitere Reduktion wurde für die nahe Zukunft angekündigt. Grund für diese Monopolstellung ist unter anderem, dass China bislang beim Abbau nicht auf Umweltverträglichkeit geachtet hat. Luft, Boden und Wasser wurden rücksichtslos verschmutzt.
Um zum einen diese Abhängigkeit von chinesischen Exporten zu brechen und zum anderen einen sauberen Abbau zu fördern, wurde das Institut für Seltene Erden gegründet. Wir verstehen uns als Beratungsstelle und Netzwerkplattform und bieten neben umfassenden Informationen über Seltene Erden auch professionelle Research Analysen zu Vorkommen, Abbauprojekten und Aktienanlagen. Ziel des Instituts ist es, Lieferanten, Abnehmer und Investoren zusammenzuführen, um die wirtschaftskritische Ressource Seltene Erden auch außerhalb Chinas zu erschließen. www.institut-seltene-erden.org