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China braucht mehr „grüne“ Autos

25.04.2012 – Nicht weniger als 1125 Autos werden bei der zweijährlichen Beijinger Automesse gezeigt, welche am Montag begann. Produzenten aus dem In- und Ausland haben offensichtlich einen Gang höher geschaltet, um die chinesischen Konsumenten zu beeindrucken.

China braucht mehr „grüne“ Autos

DENZA, eine deutsch-chinesische Gemeinschaftsproduktion von BYD und Mercedes, auf der 12. Beijinger Automesse

Es ist der Markt von über 1,3 Milliarden potentiellen Autokäufern, welche die Herzen der Automobilhersteller höher schlagen lässt. Im vergangenen Jahr wurden in China insgesamt 18,5 Millionen neue Fahrzeuge verkauft, was das Reich der Mitte zum dritten Mal in Folge zum Land mit dem weltgrößten Automarkt werden ließ. Selbst wenn der Abdeckungsgrad bei einem Zehntel der entwickelten Länder liegen bleiben sollte, können es sich die großen Produzenten nicht leisten, beim Kampf um den boomenden Markt ins Hintertreffen zu geraten.

Doch auch wenn die zunehmende Bedeutung, welche die Autoproduzenten China beimessen, dazu beitragen wird, die Qualität des Services zu verbessern, und den Konsumenten größere Wahlmöglichkeiten erlaubt, so ist es doch falsch zu glauben, dass es noch mehr Benzin schluckende Fahrzeuge sind, welche das Land braucht. Angesichts Chinas Herausforderungen im Bereich Energie und Umweltverschmutzung müssen die Produzenten erkennen, wie wichtig es ist, die Entwicklung von sparsamen Fahrzeugen und Autos mit neuen Antriebsformen zu beschleunigen.

China braucht mehr „grüne“ Autos

Das „grüne“ Konzeptauto „@nt“ des chinesischen Autobauers Chery auf der 12. Beijinger Automesse

Es geht das Gerücht, dass Chinas Bemühungen zur Herstellung von grünen Autos nur darauf fußen, dass das Land eine Industrie für Fahrzeuge mit neuartigen Antriebsformen aufbauen will, damit diese in die ganze Welt exportieren werden können. Dies könnte zwar angesichts des enormen Markts und den Fortschritten bei der Herstellung möglich werden. Doch ist dies für sich alleine betrachtet noch kein Ziel. Denn sollte Chinas Anteil an Eigenwagenbesitzern einmal so hoch werden wie in den USA, dann dürfte China nach Einschätzung von Experten alleine mehr Öl konsumieren, als auf der ganzen Welt produziert wird.

Die Luftverschmutzung, die sich in immer mehr chinesischen Städten zuspitzt, verlangt nach einer dringenden Lösung, welche nur die Regierung und die Autoindustrie gemeinsam finden können. Erst vor einer Woche hat die Regierung einen neuen Entwicklungsplan für den Industriezweig der grünen Autos angenommen. Dieser sieht bis 2015 ein Produktions- und Verkaufsziel von 500.000 Elektro- und Hybrid-Autos vor. Bis ins Jahr 2020 soll die Zahl fünf Millionen erreichen. Dieser jüngste Plan der Regierung ist zwar im Vergleich zu seinem Vorgänger, der bis 2015 mit rund einer Million Elektrofahrzeugen auf der Straße rechnete, weniger ambitioniert. Doch nach den zahlreichen Fehlstarts der Industrie ist es gut, dass die politischen Entscheidungsträger erkannt haben, dass eine langsamere Geschwindigkeit realistischer ist.

China braucht mehr „grüne“ Autos

Plug-In Hybrid-Konzept „Qin“ des chinesischen Autobauers Bild Your Dream (BYD) auf der 12. Beijinger Automesse

Die heimischen und internationalen Autoproduzenten, die insgesamt 88 Fahrzeuge mit neuen Antriebsformen an die Automobilmesse von Beijing gebracht haben, müssen nun mehr tun, um die grünen Autos in China beliebt zu machen.

(german.china.org.cn)

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