Auf der „Latin America Down Under Conference” in Sydney treffen sich zur Zeit lateinamerikanische Vertreter von Financing houses und geologischen Instituten, sowie hochrangige Politiker aus Mexiko, Peru, Kolumbien, Venezuela, Bolivien und Nicaragua, um das Interesse bei australischen Unternehmen zu steigern. Die Besucherliste liest sich wie ein Who is Who des lateinamerikanischen Bergbausektors.
Südlich des Rio Grande dominieren traditionell US-amerikanische und kanadische Unternehmen. Das ändert sich: eine große Anzahl australischer Firmen ist bereits dort tätig und auch die Chinesen stehen in den Startlöchern.
Vielleicht ist es Zeit sich daran zu erinnern, wie wichtig die Region nicht nur für den Bergbau im Allgemeinen ist, sondern für verschiedene Waren an denen großes Interesse besteht: Kali, Seltene Erden und nun auch Zinn aus Brasilien, Uran aus Argentinien (wichtig für die Entwicklung der Kernindustrie), Zinn aus Peru und Platin aus Kolumbien.
Kolumbien war die einzige große Platin-Quelle des Westens als die Revolution von 1917 russische Exporte aus dem Feld schlug. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Latein Amerika zum wichtigen Rädchen im Getriebe der Alliierten. Washington war in der Lage sein Geld und seine politische Macht zu nutzen, um ab 1939 japanische und deutsche Interessen zu zerquetschen und sich das Monopol auf Mineralienexporte aus Südamerika zu sichern.
Viele der Länder sind reich an Gold und Silber und wie ein australisches Unternehmen in dieser Woche zeigte, gibt es immer noch große Funde. Beadell Ressources — ASX:BDR —berichtete von einer Fundstelle in Brasilien von 19 Metern bei 62,8 g/t Gold, einschließlich eines 7 Meter langen Abschnitts mit 162,8 g/t; das ist die Art von Ergebnis, die vor 150 Jahren zu einem Goldrausch geführt hätte. Bedenken Sie, dass die vier größten Bergbauunternehmen in Nordamerika zusammen mit Anglogold Ashanti, über Reserven verfügen mit einem durchschnittlichen Gehalt von 1,1 g/t.
Lateinamerika produziert 45% des weltweiten Kupfers, 50% der Silber-, 26% der Molybdän-, 21% der Zink-, und 20% der weltweiten Goldproduktion. Zufolge des in Sydney ansässigen lateinamerikanischen Berater Jose Blanco war Lateinamerika im Jahr 2013 die führende Region für mineralische Investitionen und zog 27% der weltweiten Ausgaben im Jahr 2013 an.
Es gibt jedoch auch Probleme. Peru fordert größere soziale Verantwortung von Bergbau-Unternehmen, die beabsichtigen im Land tätig zu werden. Bolivien muss die erratische Politik der letzten Jahre überwinden (wie auch Ecuador). Guatemala war eine Enttäuschung und Teile von Kolumbien werden immer noch nur auf eigene Gefahr betreten.
Aber die Dinge werden immer besser und die Politiker werden sich zunehmend bewusst, dass sie sich als attraktive Ziele anbieten sollten. Daher ist auch Nicaragua hier in Sydney anwesend und Delegierte reden sogar über Kuba.
„Entdecken Sie die Bergbau Möglichkeiten“, war die Botschaft der Nicaraguaner auf der Konferenz zum lateinamerikanischen Bergbau. Sie versuchten ihre reichlich vorhandenen natürlichen Ressourcen sowie ihre Pro-Business-Regierung (große Umstellung von den sandinistischen Jahren), den soliden rechtlichen Rahmen und großzügige steuerliche Anreize zusammen mit qualifizierten, verfügbaren Arbeitskräften und „hoher persönlicher Sicherheit“ heruaszustellen. Der mittelamerikanische Staat exportierte Gold im Wert von $ 436 Millionen im letzten Jahr. Die Delegation erklärte, dass weniger als 10% des Landes exploriert sind.
Und wussten Sie, dass Kuba angeblich freundlich zu Bergbauern ist? Vor zwei Monaten hat Kubas Nationalversammlung die Gewinnsteuer halbiert (auf 15%), obwohl andere Steuervorteile nur für Joint Ventures mit staatlichen kubanischen Unternehmen verfügbar sind. Allerdings gibt es große Skepsis, ob der Geist der neuen Richtlinien auch tatsächlich realisiert wird und den begründeten Verdacht, dass dies nicht der Fall ist.
Aber Kuba ist wichtig für ein Metall: Nickel, mit großen Ressourcen an Nickel-Laterit. Das sollte beobachtet werden, so, wie die gesamte Region.