Obama und Karsai unterzeichnen strategisches Abkommen
02.05.2012 Kabul – Bei einem überraschenden Besuch in Afghanistan hat US-Präsident Barack Obama ein strategisches Abkommen zur künftigen Zusammenarbeit beider Länder besiegelt.
Im Präsidentenpalast von Kabul unterzeichneten Obama und sein Amtskollege Hamid Karsai am Dienstag den Vertrag, der die Rolle der Vereinigten Staaten in dem Land nach dem Abzug der US-Truppen 2014 regelt. Die Kosten des Krieges seien für beide Länder
hoch gewesen, sagte Obama. Doch die Vereinbarung solle nun den Weg für eine friedliche Zukunft ebnen.
Im Anschluss an die Unterzeichnung wandte sich Obama in einer kurzen Ansprache an die US-Soldaten auf dem US-Stützpunkt Bagram nahe Kabul. „Die Schlacht ist noch nicht vorbei“, erklärte er. Es stünden noch schwierige Zeiten bevor. Aber es gebe einen Silberstreif am Horizont. Der Präsident wollte noch am Dienstagabend von dem Stützpunkt aus in einer Fernsehansprache die US-Bevölkerung über Einzelheiten des Abkommens informieren.
Der Besuch von Obama in Afghanistan war aus Sicherheitsgründen im Vorfeld geheimgehalten worden. Er fällt auf den ersten Jahrestag der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden durch ein US-Elitekommando im benachbarten Pakistan. Ein ranghoher US-Regierungsmitarbeiter erklärte, Obama wolle Afghanistan in den Status eines ranghohen Nicht-Nato-Partners heben. In seiner Fernsehansprache werde der Präsident aber keine Ankündigungen über einen möglicherweise früheren Truppenabzug machen.
(Thomson Reuters)